Die Ansage „Habemus Papam“ ist ein entscheidender Moment in der rituellen Zeremonie der Papstwahl, die in der Sixtinischen Kapelle stattfindet. Sie wird verkündet, sobald ein neuer Papst durch das Konklave gewählt wurde, das aus den Kardinalen besteht. Um als Papst gewählt zu werden, benötigt der Kandidat eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen der anwesenden Kardinaldiakone. Die Wahl erfolgt geheim durch Stimmzettel, und das Ergebnis wird im Anschluss ausgewertet. Sobald ein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht, wird er eingeladen, das Papstamt zu übernehmen und bekommt einen neuen Papstnamen, den er selbst wählt. Bei dieser feierlichen Absichtserklärung wird den Gläubigen in der Peterskirche mitgeteilt, dass ein neuer Papst ernannt wurde. Die Worte „Habemus Papam“ bedeuten wörtlich „Wir haben einen Papst“, und markiert das Ende der Wartezeit für die katholische Gemeinschaft. Diese Bekanntgabe ist nicht nur der Höhepunkt des Wahlprozesses, sondern auch ein Moment des Neuanfangs und der Hoffnung für Millionen von Gläubigen weltweit.
Die Rolle der Papstwahl im Konklave
Während einer Sedisvakanz, also der Zeit, in der der Bischof von Rom nicht im Amt ist, kommt es zur entscheidenden Phase der Papstwahl, die im Konklave stattfindet. In diesem Zeitraum versammeln sich die Kardinäle der römisch-katholischen Kirche, um in geheimer Wahl einen neuen Papst zu wählen. Der Prozess beginnt mit der Bestellung eines Kardinalprotodiakons, der die Aufgabe hat, die Wahl zu überwachen. Nach mehrtägigen Beratungen und Gebeten führen die Kardinäle die Abstimmungen durch, die oft mehrere Runden in Anspruch nehmen. Sobald ein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht hat, wird er als neuer Papst gewählt. In diesem Moment wird die berühmte Ansage ‚Habemus Papam‘ verkündet, gefolgt von den Namen des neuen Pontifex. Diese Worte, die aus der lateinischen Übersetzung ‚Wir haben einen Papst‘ stammen, werden vom Kardinalprotodiakon auf dem Petersplatz in Rom bekannt gegeben, oft begleitet von der Symbolik einer weißen Soutane, die den neuen Papst von seinem Vorgänger abhebt. Der Augenblick ist ein Fest der Freude und des Glaubens, und der Ausruf ‚Annuntio vobis gaudium magnum‘ bedeutet für die Gläubigen, dass ihre Kirche in eine neue Ära eintritt.
Historischer Hintergrund der Ansage
Die Ansage „Habemus Papam“ hat ihren Ursprung in einer jahrhundertealten Tradition, die eng mit der Wahl eines neuen Papstes verbunden ist. Nach dem Tod des letzten Papstes versammelt sich das Konklave, das aus den Kardinälen der katholischen Kirche besteht, um über den neuen Papst zu entscheiden. Der Kardinalprotodiakon ist für die offizielle Bekanntgabe der Wahl verantwortlich und verkündet die Botschaft auf dem Petersplatz, wo die Gläubigen bereits auf Neuigkeiten warten. Die Zeremonie findet typischerweise in der Sixtinischen Kapelle statt, wo die Wahl durch einen geheimen Wahlprozess stattfindet. Nach der Wahl wird, um Freude und Bestätigung zu symbolisieren, weißer Rauch aus dem Schornstein des Petersdoms aufsteigen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass ein neuer Papst gewählt wurde. Die deutsche Übersetzung „Wir haben einen Papst“ fasst die Bedeutung der Ansage treffend zusammen und markiert den Beginn einer neuen Ära in der katholischen Kirche. So wird das feierliche Ereignis nicht nur von den Anwesenden, sondern von Millionen Gläubigen weltweit verfolgt.
Das kulturelle Erbe von Habemus Papam
Die Ansage ‚habemus Papam‘ ist weit mehr als eine bloße Mitteilung über die Wahl eines neuen Papstes. Sie verbindet jahrhundertealte Traditionen mit modernen Erwartungen der Gläubigen. Der Kardinalprotodiakon ist es, der diese bedeutende Verkündung nach der Sedisvakanz des Papstthrons abgibt. Dieses Ereignis wird oft mit großer Volkslaune in Städten wie Perugia und Rom gefeiert, insbesondere vor der Peterskirche, wo die Menschen gespannt auf den nächsten Apostolischen Segen warten. Die Worte ‚habemus Papam‘ schaffen einen direkten Bezug zwischen den neuen Papst und den Gläubigen, die in diesen Momenten zusammenkommen, um die Wahl des geistlichen Führers zu feiern. Historisch gesehen hat Papst Innozenz III. die Bedeutung dieser Bekanntgabe geprägt, die bis heute das Herzstück der Papstwahl bleibt. In den folgenden Tagen, besonders zu Feiertagen wie Ostern und Weihnachten, erwarten viele den ersten Segen und die Ansprache ‚Urbi et Orbi‘. Diese Tradition hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, vor allem unter den jüngsten Päpsten, wie Benedikt XVI., und hinterlässt einen bleibenden Eindruck im kollektiven Gedächtnis der katholischen Kirche.